Wissenswertes rund um Hünfeld
Lage
Hünfeld liegt am Fluss Haune mit seinen beiden Nebenflüssen Nüst und Hasel nahe dem Naturpark Hessische Rhön (Hessisches Kegelspiel). Die nächste größere Stadt im Süden ist Fulda, etwa 16 km weit entfernt, und im Norden Bad Hersfeld, etwa 26 km weit entfernt. Hünfeld grenzt im Norden an die Gemeinde Eiterfeld, im Osten an die Gemeinden Rasdorf und Nüsttal, im Südosten an die Gemeinde Hofbieber, im Süden an die Gemeinde Petersberg und die Stadt Fulda (alle im Landkreis Fulda) sowie im Westen an die Stadt Schlitz (Vogelsbergkreis) und die Gemeinde Burghaun (Landkreis Fulda).
Landschaft
Das Hessische Kegelspiel, insgesamt neun Hügel vulkanischen Ursprungs, bezeichnet den flachsten Teil der Rhön auf der nordwestlichen Flanke. Die Kuppen sind beim Abkühlen der Lava entstanden und bestehen aus hübschen Basaltsäulen. Der Sage nach betrieben Riesen hier eine Kegelbahn, da die Kuppen so gleichförmig angeordnet sind. Der mit knapp 630 m höchste und zugleich nördlichste Berg ist der Soisberg. Außerdem gibt es da noch Stallberg, Appelsberg, Rückersberg, Kleinberg, Wisselsberg, Hübelsberg, Morsberg, Lichtberg und Gehilfersberg, alle zwischen 553 und 456 m hoch.
Das einzigartige Rhöner Mittelgebirge, seit 1991 UNESCO-Biosphärenreservat, wird oft auch Land der offenen Fernen genannt. Zwischen Wasserkuppe, Milseburg und Simmelsberg erstrecken sich grün-geschwungene Weiden, farbenfrohe Blumenwiesen und saftig-grüne Wälder. Die ursprüngliche, vielfältige Landschaft hält für viele Interessen etwas bereit. Sternenfans finden im Sternenpark fünf Himmelsschauplätze, an denen sie den Tages- und Nachthimmel erkunden können. Ein Aufenthalt in der Rhön, am besten zu Fuß oder auf dem Rad, bedeutet Ruhe, Weite und Natur. SchRöhn!
Die Herkunft des Namens Rhön, dessen früheste schriftliche Überlieferung mit Rone nemus (nemus lat. „Hain“, „Wald“) erst aus dem Jahr 1228 stammt, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Es wird einerseits ein keltischer, andererseits ein germanischer Ursprung der Bezeichnung vermutet. Die keltische Herkunft wird in den Wörtern roino („Hügel“) sowie rinn oder rann („Berg“, „Vorberg“) gesehen. Germanische Wurzeln des Namens Rhön werden mit dem altnordischen Wort hraun verknüpft, das so viel wie „steiniges Land“ oder „Geröllwüste“ bedeutet und beispielsweise im dänischen Wort røn („Steinbank am Meeresgrund“, „kleine steinige Insel“) noch heute lebendig ist. Dass „hraun“ im modernen Isländischen die Vokabel für Lava und Lavafeld ist, wird als besonders überzeugendes Indiz für die germanische Herkunft angeführt, da auch die Rhön in weiten Teilen aus Vulkangestein besteht.
Leckereien
Nirgends geht Kulinarik besser als in der Rhön, wo es wirklich Willenskraft erfordert, dem Schlemmen auszuweichen. Ein Gaumenschmaus ist beispielsweise der Rhöner Saft, der von Äpfeln der vielen malerischen Streuobstwiesen gewonnen wird. Der kann auch vergoren sein zu Ebbelwoi, dem allseits beliebten Apfelwein. Grundsätzlich sind in Hessen Speisen mit einem hohen Anteil an Kartoffeln und Brot typisch, so zum Beispiel der Zwibbelsploatz (Zwiebelkuchen). Pilze gelten außerdem als Spezialitäten im Land, denn von Champignon bis Steinpilz finden kundige Pilzsammler*innen bei uns sicher Zutaten für ihre nächste Mahlzeit. Produkte und Gerichte aus Schweinefleisch sind, historisch gewachsen, in jeder erdenklichen Form in der Rhön üblich: Berühmt sind Flurgönder und Fuldaer Schwartenmagen. Eine weitere der traditionellen Spezialitäten ist die Rhöner Bachforelle, die nur noch in wenigen Zuchtbetrieben zu erwerben ist. Das Rhönschaf und das Fränkische Gelbvieh sind Tierrassen, die nur noch sehr selten gehalten werden, weshalb Fleisch und andere Produkte von ihnen ebenfalls Rarität geworden sind. Vor allem Ostheim in der Rhön scheint ein kulinarisches Zentrum gewesen zu sein – Gerichte mit Namen wie Ostheimer Reiter, Ostheimer Leberkäs, Ostheimer Osterstorch und Ostheimer Torte lassen mehr oder minder erahnen, welche Leckereien sich dahinter verbergen. Und falls die Mahlzeit doch zu üppig ausfiel, mundet vielleicht ein lokal produzierter Rhöntropfen, ein Kräuterbrand.
Liebliches Rhönschaf
Das Rhönschaf ist eines der ältesten Schafrassen Deutschlands und ist typisch für die Rhön. Seit dem 16. Jahrhundert ist es in der Rhön verbreitet. Das wollige Schaf hat sich bestens an das Klima und die karge Landschaft der Rhön angepasst. Von Frühjahr bis Herbst ziehen Rhönschäfer mit ihren Herden über die Bergwiesen. Mit seinem schwarzen Kopf und dem hellen Fell ist es gut zu erkennen.