Marvin berichtet aus Südafrika
„I’m home“, das war mein erster Gedanke, als ich aus dem Citybug (Busunternehmen) in Nelspruit ausgestiegen bin und diesen Gedanken habe ich immer noch. Ich fühle mich hier bei den Scouts in Nelspruit, Südafrika sehr wohl.
Ich habe mich mittlerweile sehr gut im Scout Center und im Office eingelebt. Im Scout Center kenne ich mittlerweile alle Ecken und Räume, sowie fast alle Macken, die so ein riesiges Haus mit seinen vielen Räumen, Fenster und der Alarmanlage haben kann. Es gibt immer wieder neue Herausforderungen für mich, die ich gerne annehme. Zum Beispiel, wenn wir mal wieder vergessen haben, die Wäsche draußen vor der Küche abzuhängen und uns dann immer wieder wundern, warum die Außensensoren von der Alarmanlage auslösen. Das sind meiner Meinung nach aber kleine Hürden, die ich zu bewältigen habe/hatte. Am Anfang hatte ich noch große Probleme mit meinem Englisch, weil ich seit der Schule, vor ca. fünf Jahren kaum
Englisch gesprochen, noch weniger geschrieben hatte, aber hier sind alle so nett und hilfsbereit, dass Sie mir immer wieder gerne helfen und auch fünf Mal eine Sache erklären bzw. umschreiben, damit ich es verstehe. Sie helfen mir, indem sie meine Texte/Artikel kontrollieren bzw. zeigen wie etwas (besser) funktioniert.
Dazu kommt das ich mit Mirjam, der zweiten Freiwilligen, in unserer Volunteers-flat zusammen lebe. Ich glaube seit dem sie im November angekommen ist, haben wir noch keinen Tag ohne den anderen verbracht und ich muss sagen das geht viel besser als ich es erwartet hätte. Ich glaube, dass dies auch daran liegt, dass wir uns immer noch einen Schlüssel teilen müssen denn der zweite für uns vorgesehene Generalschlüssel wurde von jemand vor unserer Zeit verloren. Außerdem liegt es auch an der Lage in der wir leben. Das Scout Center wurde in einem Viertel gebaut, in dem nicht viel los ist, nachdem alle Feierabend gemacht haben. Dies bedeutet für uns, dass wir keine sozialen Kontakte in der direkten Nachbarschaft pflegen können. Auch wenn es besser klappt als ich es mir gedacht habe, ist es für mich Neuland, sich auf eine Person einzulassen, die man nur an einem Wochenendseminar kennengelernt hat. Ich habe bisher nur mit Leuten zusammengelebt, die ich auch vorher schon kannte.
An meinem ersten Tag durfte ich mit auf Scout Summercamp in Mataffin, das ist das nächst gelegenen Village (Township) bei Nelspruit. Dort steht auch das große Stadion der Fußball WM von 2010. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass ich gleich am Anfang meines Freiwilligendienstes, diese Möglichkeit hatte, die Pfadfinderei mit meinen eigenen Augen zu sehen und zu erfahren. Die Unterschiede sah ich gleich bei meinem Eintreffen auf dem Zeltplatz. Alle standen beim Fahnenapell um die Banner herum, während sie von ausgewählten Pfadfindern gehisst wurden. Dies wird jeden Morgen wiederholt, bis zur Abreise, dann wird es kurz vor der Abreise gemeinsam heruntergenommen. Dann durfte ich nach dem Frühstück mit zur Müllsammelaktion nach Mataffin. Meine Aufgabe war und ist immer bei solchen Aktionen, die Pfadfinder zu unterstützen und Fotos zur Dokumentation zumachen.
Danach bekam ich eine gute Einführung, in die Arbeit des Offices von der Kurzzeit-Freiwilligen Sabrina. Sie zeigte mir alles. Das fing an mit den Entwürfen von Zuschussanträgen, die fertig gestellt werden sollten, über den Server und die Dropbox auf denen unsere Daten sind, bis hin zum Officeemailsystem. Natürlich darf ich als begeisterter Autofahrer nicht vergessen, dass wir gemeinsam gefahren sind, dass ich mich an das Autofahren in Südafrika gewöhne, weil wir hier auf der „falschen“ Straßenseite fahren. Mittlerweile habe ich meine Aufgabenfelder im Office gefunden. Das sind Aufgaben wie einen Newsletter für Scouting Mpumalanga zuschreiben, die Facebook Seite pflegen, Emails schreiben, für den Jahresbericht von Nangu Thina Bilder heraussuchen und Berichte von den geförderten Personen schreiben. Außerdem gehört seit dem neuen Jahr für mich noch dazu Besorgungen zumachen, die bis dahin Comfort gemacht hat. Leider ist sein Vertrag zum Ende des Jahres ausgelaufen und wurde nicht verlängert.
Eins der Projekte, das ich fast von Anfang an mit unterstütze, war das Projekt für die Elohim-School in Jeppes Rief, das direkt an der Grenze zu Swaziland liegt. Dort wurde vor ein paar Jahren, von einem örtlichen Rover (BJ), die kaputte Schule nach einem heftigen Orkan entdeckt. Diese konnte daraufhin nicht mehr genutzt werden, weshalb sie sich ein Gebäude mit Räumen angemietet haben, um weiterhin Unterricht anbieten zu können. Leider hatte der Vermieter Anfang des letzten Jahres (2015) mitgeteilt, dass er die Gebäude ab 2016 selber nutzen möchte, weshalb die Elohim School sich was Neues überlegen musste, wo sie die tollen Kinder unterrichten können. Die Direktoren Kelly fand in der Nähe ein freies Grundstück, das sie kauften und fingen an ein Gebäude mit 5 Räumen zu bauen. Leider reichten die finanziellen Mittel nicht aus, um das Gebäude fertig zu stellen und so kamen sie über BJ auf die Scouts zurück und baten um finanzielle Hilfe. Die Scouts fanden dieses Projekt sehr gut, weshalb BJ und wir (Mirjam und Ich) anfingen einen Antrag auf Zuschussgelder, mit einem Budget und allen nötigen Unterlagen zu erarbeiten. Zum Glück fanden wir schnell einen Spender der die Schule helfen wollte, sodass unter der Aufsicht von dem Projektmanager BJ alles fertig gestellt werden konnte. Jetzt haben sie Schüler eine neue Schule J.
Weihnachten war dieses mal ganz anderes, es fühlte sich nicht nach Weihnachten an. Es fehlte die Kälte, die Familie/Freunde und der Weihnachtsstress wegen der zu besorgenden Weihnachtsgeschenke. Diesmal hatte ich Hitze, keinen Stress und Weihnachtslieder in den mit Klimaanlagen heruntergekühlten Supermärkten und die kitschige Beleuchtungen überall. Hinzukommt, dass wir einen Weihnachtsbaum auf einer der umliegenden Plantagen besorgt hatten, den wir mit allem geschmückt haben, was wir im Haus fanden und ein sehr anderes neuzeitlicheres Krippenspiel, was sehr schön war! Ich muss sagen, dass ich diese Erfahrung sehr schätze, dass man auch ganz anders Weihnachten feiern kann, als ich es mein ganzes Leben schon gewöhnt bin.
Ein weiteres Highlight war für mich mein Urlaub mit Mirjam und zwei anderen deutschen Freiwilligen (Theresa und Jan Carl), die in der Nähe von Nelspruit bei einer Umweltorganisation (Geasphere) arbeiten. Ich weiß, dass es komisch klingt, wenn ich jetzt erst drei Monate in Südafrika bin und dann gleich Urlaub mache, aber unser Büro schließt immer über die Weihnachtszeit und dies wird von den Freiwilligen immer als Reisezeit ausgenutzt. Wir sind zusammen nach Mosambik gefahren, denn dort sind viele anderen Freiwilligen von der Organisation, mit der Theresa und Jan Carl in Südafrika sind. Gemeinsam haben wir Maputo (Hauptstadt) unsicher gemacht und sind dann den ganzen Tag mit einer Chappa (typischer Bus, mit den die Leute in Mosambik reisen(sehr eng!!!)) nach Tofo gefahren. Dort haben wir fünf Tage gemeinsam am Strand verbracht und die Seele baumeln lassen und Silvester gefeiert.
Nach einer Zwei-Tages-Rückreise mit einer Übernachtung in Maputo, sind wir in Nelspruit wieder angekommen und haben den Tag ausgenutzt um die Wäsche von uns Vieren zu waschen, weil wir am nächsten Tag nach Coffee Bay gefahren sind, um dort eine Fünf-Tages-Wanderung nach Port St. Johns zu machen. Dazu hatten wir uns einen Guide organisiert und mit dem haben wir gemeinsam in den Dörfern auf unserem Weg übernachtet und sehr leckeres einheimisches Essen bekommen. Diese Tour war für mich ein super Erlebnis und Erfahrung, weil ich wieder wandern konnte, dabei die Aussichten und Natur genießen, aber auch eine ganz andere Seite von Südafrika sehen und erleben konnte. Sei es dabei dass die Gegend ganz anders aussieht, sie ist Grün, hat ganz viele Hügel und die Menschen sprechen eine andere Sprache als in Nelspruit.
Für die nächsten Monate habe ich mir vorgenommen Ray unserem Scout Center Manager zu unterstützen. Ich habe mir überlegt ob wir nicht mehr Werbung machen wollen, das heißt einen Flyer, Internetseite und eine Facebook Seite zu erstellen. Ich will damit erreichen, dass es bei den Pfadfindern bekannter wird, dass es dieses Center gibt und man hier auch sehr gute Seminare/Kurse usw. machen kann. Außerdem würde ich gerne versuchen Abläufe zu erstellen, wie man einfacher und effektiver arbeiten kann. Auch wenn ich große Ideen habe, müssen auch viele Kleinigkeiten gemacht werden, z.B. wurde mich jetzt mitgeteilt, das so was banales wie Haken in den Waschräumen der Schlafsäle fehlen um seine Sachen aufzuhängen, wenn man sich waschen möchte. Ansonsten will ich so viel von den Pfadfinden mitnehmen wie es nur geht, das heißt bei den Camps und Meetings dabei sein, auch wenn die an den Wochenenden sind. Außerdem will ich viel mehr mit den Locals machen, denn das ich habe ich für mich festgestellt, dass ich bisher zu wenig mit ihnen unternommen habe. Außerdem möchte ich sie und dadurch auch ihre Kultur besser kennenlernen
Für die nächsten Monate habe ich mir vorgenommen Ray unserem Scout Center Manager zu unterstützen. Ich habe mir überlegt ob wir nicht mehr Werbung machen wollen, das heißt einen Flyer, Internetseite und eine Facebook Seite zu erstellen. Ich will damit erreichen, dass es bei den Pfadfindern bekannter wird, dass es dieses Center gibt und man hier auch sehr gute Seminare/Kurse usw. machen kann. Außerdem würde ich gerne versuchen Abläufe zu erstellen, wie man einfacher und effektiver arbeiten kann. Auch wenn ich große Ideen habe, müssen auch viele Kleinigkeiten gemacht werden, z.B. wurde mich jetzt mitgeteilt, das so was banales wie Haken in den Waschräumen der Schlafsäle fehlen um seine Sachen aufzuhängen, wenn man sich waschen möchte. Ansonsten will ich so viel von den Pfadfinden mitnehmen wie es nur geht, das heißt bei den Camps und Meetings dabei sein, auch wenn die an den Wochenenden sind. Außerdem will ich viel mehr mit den Locals machen, denn das ich habe ich für mich festgestellt, dass ich bisher zu wenig mit ihnen unternommen habe. Außerdem möchte ich sie und dadurch auch ihre Kultur besser kennenlernen!