Diözesanzentrum wird eigener Ortsteil – Willkommen in Nieder-Röderhaid

Erschienen am 1. April 2024 in Diözesanverband

Unser geliebtes Diözesanzentrum Röderhaid, das bislang dem Ortsteil Röderhaid der Gemeinde Ebersburg zugeordnet war, bildet zukünftig eine eigene Gemeinde. Möglich war dies aufgrund der vergessenen Auflösung der Gemeinde Nieder-Röderhaid bei der Gebietsreform 1971. „Stutzig gemacht hat uns der Wikipedia-Artikel der Gemeinde Ebersburg,“ berichtet die Diözesanvorsitzende Jana Wendelken, „darin werden nämlich alle der Gemeinde Ebersburg angeschlossenen Ortsteile aufgezählt. Röderhaid fehlt jedoch.“ Nach aufwendigen Recherchen dann schlussendlich die Gewissheit: Röderhaid gehört nicht wie bislang angenommen zur Gemeinde Ebersburg.

Mit dieser Erkenntnis konnte der Vorstand dann per Antrag an die hessische Gemeindeverwaltung erwirken, dass Röderhaid, das laut Aufzeichnungen aus dem frühen 15. Jahrhundert in Ober-Röderhaid und Nieder-Röderhaid aufgeteilt ist, nicht komplett der Gemeinde Ebersburg angeschlossen wird. Während sich der restliche Ortsteil im Gebiet Ober-Röderhaid befindet und für einen Anschluss an die Gemeinde Ebersberg gestimmt hat, konnte der Diözesanvorstand die Eigenständigkeit der Gemeinde Nieder-Röderhaid, zu der neben dem Gelände der ehemaligen Schule, auf dem nun das Diözesanzentrum steht, lediglich einige Hektar Wald und ein wenig Weideland gehören, bewahren. Der Clou: Flossen bislang die touristischen Fördergelder, die dank der rund 4.000 jährlichen Übernachtungen im Diözesanzentrum für eine kleine Gemeinde durchaus großzügig ausfallen, an die Gemeinde Ebersburg, verbleiben diese ab Inkrafttreten der neue Regelung am 25. Juni 2024 in der Gemeinde Nieder-Röderhaid und werden hier zweckgebunden zur Förderung der touristischen Angebote in der Gemeinde verwendet. Als einziges Haus mit Übernachtungsbetrieb dürfte ausschließlich unser Diözesanzentrum hiervon profitieren.

„Die neue Situation eröffnet uns ungeahnte Möglichkeiten. Als eigenständige Gemeinde haben wir natürlich den Anspruch, unseren Gästen auch eine eigene Kirche bieten zu können. Denkbar wäre hier eine kleine Kapelle in Form eines Nur-Dach-Hauses oder einer Holz-Jurte,“ schwärmt Nils Gädtke, Vorsitzender des Trägervereins des Hauses. Der Diözesankurat Patrick Jestädt habe hierzu bereits Kontakt zum Bistum aufgenommen. „Außerdem denken wir bereits darüber nach, den Vereinssitz des Rechtsträgers des Diözesanverbands nach Nieder-Röderhaid zu verlegen,“ ergänzt Daniel Blasek, 2. Vorsitzender der Diözesanpfadfinderschaft Fulda e. V., die zu Beginn des Jahres die Rechts- und Vermögensträgerschaft der DPSG im Bistum Fulda übernommen hat. „Schließlich ist jede Gemeinde verpflichtet, die Jugendarbeit auf dem Gemeindegebiet finanziell zu unterstützen.“ Ungeklärt ist derweil, ob sich Röderhaid als Erstwohnsitz für einzelne DPSG-Mitglieder eignet. So könnte man zukünftig sogar Ortsbeirats- und Bürgermeister*innenwahlen durchführen, um als Gemeinde handlungsfähig zu bleiben.

Nicht begeistert von der Entwicklung ist man übrigens im Rathaus der Gemeinde Ebersburg. Man prüfe derzeit, rechtliche Schritte einzuleiten, um eine „Abspaltung“ Nieder-Röderhaids doch noch zu verhindern, heißt es.