Zweifache Auszeichnung in Windecken: „Denn sie waren Pfadfinder vom kernigen Schliff…“

Erschienen am 14. März 2016 in aus den Stämmen

„…und hielten ihr die Treue, was keiner begriff…“ – so lauten die ersten Zeilen eines Lagerfeuer-Klassikers. Und sie hielten der Pfadfinderei auf beeindruckende Weise die Treue: Die Brüder Volker und Markus Bernard aus Windecken erhielten am vergangenen Freitag den Ehrenbrief des Landes Hessen für jeweils über 30-jähriges Engagement bei den Pfadfindern vom Stamm Wartbaum.

Und wie es sich gehört, wurden die beiden im Rahmen der jährlichen Stammesversammlung nichts ahnend überrascht. Sie waren völlig perplex, als plötzlich Kreisbeigeordneter Matthias Zach nebst Bürgermeister Gerhard Schultheiß neben ihnen stand und sie für ihr langjähriges Ehrenamt auszeichnete. Für Markus Bernard, der kurz zuvor mit einem Kloß im Hals seinen Rücktritt als Stammesvorsitzender bekannt gegeben hatte, bedeutete dies gleichzeitig einen wahrhaft gebührenden Abschied.

Im Beisein zahlreicher Ehemaliger unternahmen die Laudatoren anschließend einen emotionalen Ausflug in die Vergangenheit: Zahlreiche Anekdoten sorgten entweder für ein Schmunzeln oder aber dafür, dass hier und da eine Träne weggedrückt wurde.

Volker Bernard begann seine Pfadi-Karriere in der Wölflingsstufe als Gründungsmitglied des 1979 ins Leben gerufenen Stammes. Nach dem Ende seiner Rover-Zeit mit unzähligen Erlebnissen und Erinnerungen entschied er sich, als Leiter seine Erfahrungen an die Jüngeren weiterzugeben. Über stolze 13 Jahre begleitete er junge Menschen bei den Pfadfindern bis ins Erwachsenenalter. Aus beruflichen Gründen musste er 1999 schließlich die Leitertätigkeit aufgeben – dafür wurde er in anderer Rolle aktiv: Als Kassenwart kümmert er sich seitdem engagiert und mit der ihm eigenen Zuverlässigkeit um alle finanziellen Aspekte des Stammes.

Markus Bernard stieg 1982 im Stamm direkt mit dem Jungpfadfinder-Versprechen ein und folgte dem Weg seines großen Bruders. Nach acht Jahren Leitertätigkeit vor allem bei den Kleinsten in der Wölflingsstufe übernahm er 2003 schließlich die Stammesführung. Über nunmehr 13 Jahre lenkte er engagiert die Geschicke seiner Pfadis – „Denn die Pfadis sind nicht nur ein Verein, sondern eine Lebenseinstellung, gell!“ – und wurde dabei mit seinem charmant-bestimmten Auftreten zum „Gesicht des Stammes“. Egal ob Klein oder Groß: Vielen Nidderauern ist der Name „Börni“ ein Begriff.

Besonders herauszustreichen sind die letzten drei Jahre, die für den Stamm Wartbaum geprägt waren vom Großprojekt „doppelter Neubau der Pfadi-Hütte“ und die stellvertretend aufzeigen, mit wie viel Herzblut die beiden Brüder den Stamm bereichert haben. Denn sowohl Volker, mit seiner ruhig-besonnenen Art aus dem Hintergrund heraus, als auch Markus, mit seinem eloquent-spritzigen Überzeugungstalent an der Front, sorgten zusammen mit dem restlichen Bauausschuss unermüdlich und maßgeblich dafür, dass dieses energiezehrende Projekt erfolgreich abgeschlossen wurde.

Ein wahrhaft tolles Duo also, diese beiden, ohne das der Stamm Wartbaum heute in dieser Form niemals denkbar wäre.

Der Stamm Wartbaum ist seit 1979 mit seinen 140 Mitgliedern eine feste Größe in der Jugendarbeit Nidderaus. Als einer der mitgliederstärksten Pfadfindergruppen Hessens ist er Teil der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), mit rund 95.000 Mitgliedern der größte Pfadfinderverband Deutschlands. Der Stamm Wartbaum bietet Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 7-20 Jahren sinnvolle Freizeitgestaltung. Engagement für andere Menschen gehört ebenso dazu, wie Spaß und Begeisterung. In den wöchentlichen Gruppenstunden in der Pfadi-Hütte, aber auch bei Fahrten und Zeltlagern erleben die jungen Menschen Teamgeist und erfahren dadurch, was Gemeinschaft für jeden Einzelnen bedeuten kann. Pädagogisches Ziel ist die Erziehung zu Selbstständigkeit und Eigenverantwortung. In jeder Altersgruppe begleiten Teams von erwachsenen Leiterinnen und Leitern die jungen Leute – ehrenamtlich.

Nähere Informationen unter www.wartbaum.de